
Der ideale Wetterschutz
Die alte Binsenweisheit, wonach es kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung gibt, trifft beim Segeln im besonderen Maße zu. Im Cockpit sitzt der Segler, trotz der Sprayhood, relativ ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt.
Dementsprechend braucht es Lösungen, bei denen man auch hohen Windstärken und der kalten See trotzen kann. Die effektivsten Maßnahmen, um auch bei nasskaltem Winterwetter segeln zu können, wollen wir euch heute vorstellen:
- Eine gute Sprayhood kann natürlich nicht das gesamte Cockpit schützen, jedoch hat sich in unseren Tests gezeigt, dass es große Unterschiede gibt. Demzufolge lohnt es sich ein wenig mehr zu investieren, idealerweise in eine maßgeschneiderte Sprayhood, die sich weiter auffalten lässt und somit den Bereich am Niedergang trocken und geschützt hält
- Jeder Segler kennt es, eine Welle kommt quer oder anders als gedacht und schon schwappt einem eine große Menge Wasser ins Cockpit. Je nach Bootstyp ist der Cockpitschutz unterschiedlich effektiv und dies hat viele Gründe, dementsprechend muss man ein wenig kreativ werden und mit Holz und Gummimatten zusätzliche Wasserbarrieren einrichten.
- Am Ende können auch die beste Sprayhood und der perfekte Cockpitschutz nichts daran ändern, als Segler müssen wir auch ab und zu raus aus dem Cockpit. Die Segel reffen sich schließlich nicht von alleine und auch die Fender wollen mit der Hand an der Reling befestigt werden. Die richtige Kleidung sollte daher weit vorne auf der Zubehörliste stehen.
Auf den letzten Punkt wollen wir nochmals ein wenig näher eingehen.
Die perfekte Segelkleidung
Im ersten Satz müssen wir euch schon fast wieder ein wenig enttäuschen, denn die eine perfekte Jacke oder Hose gibt es nicht. Darum müssen wir genauer hinschauen.
Was zeichnet eine gute Segelkleidung aus? Sie passt zum jeweiligen Einsatz. Der kann recht unterschiedlich sein, bei einer Regatta beispielsweise will man schnell und beweglich bleiben, um das Boot am Limit bewegen zu können. Dementsprechend braucht ihr Kleidung, die einen hohen Tragekomfort hat. Wenn es nun bitterkalt ist, gilt es Kompromisse zu finden.
Gleichermaßen müsst ihr Kompromisse eingehen, wenn ihr auf Langfahrt geht. Der Platz an Bord ist schließlich begrenzt und ihr könnt nicht für jede Temperatur die perfekte Kleidung dabei haben.
Was sich in der Praxis deshalb bewährt hat, ist die Zwiebeltechnik, bei der man mehrere Lagen dünner Kleidung trägt und sich somit perfekt den Gegebenheiten anpassen kann. Bei niedrigen Temperaturen empfiehlt es sich daher, unter der Hose noch eine eine seamless leggings zu tragen, und dies gilt nicht nur für Frauen. Männer sind ebenfalls gut beraten, in klirrender Kälte eine zusätzliche Leggins unter der Hose zu tragen.
Am Oberkörper dürfen es ebenso mehrere Lagen sein, idealerweise sind alle Textilien atmungsaktiv, dadurch erhöht sich der Tragekomfort ungemein.
Guter Wetterschutz ist auch eine Frage der Sicherheit
Boot und Crew bestmöglich auf schlechtes Wetter vorzubereiten ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor, demzufolge ist dieser nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn wenn Boot und Crew ideal geschützt sind, passieren einfach deutlich weniger Fehler. Durchgefrorene Hände und Füße können euch vom Wesentlichen abhalten. Dadurch können sehr schnell kritische Momente entstehen.
Wir empfehlen euch daher, beim Wetterschutz nicht zu sparen, sondern bestmöglich für Boot und Crew zu sorgen. So kann euch beim nächsten Törn auch das schlechteste Wetter nicht die Stimmung verhageln.

